In den letzten Monaten sind viele neue Tierarten im Bergzoo eingezogen, mache davon teils unbemerkt, da sie eher kleiner sind. Wir möchten Ihnen hier auszugsweise einige unsere neuen Zoobewohner näher vorstellen, es gibt je doch noch viele mehr. Auch 2019 werden wieder neue und spannende Tierarten dazukommen, es lohnt sich also die Augen offen zu halten.
Der Neuzugang mit den größten Augen im Zoo ist der Grauhand-Nachtaffe. Ein Pärchen mit einem Jungtier ist erst vor einigen Monaten in das Faultiergehege gegenüber dem Elefantenhaus eingezogen. Dort waren sie nicht faul und haben gleich ein weiteres Äffchen gezeugt, so dass die kleine Familie mittlerweile 4 Mitglieder zählt. Nachtaffen sind, wie der Name sagt, nachtaktiv und zwar als einzige unter den Affen. Sie leben in Kolumbien und Venezuela und sind sehr friedliche Tiere, die viel miteinander kuscheln und sich nie weiter als 10 Meter voneinander entfernen.
Ebenfalls neu im Zoo sind unsere zwei Löffelhunde, welche eigentlich eher wie Füchse aussehen und darum auch Löffelfuchs oder Großohrfuchs genannt werden. Derzeit noch bei den Blauschafen zu Gast, ziehen die beiden Männchen bald auf ihre eigene nigelnagelneue Anlage hinter der Zebraanlage. Löffelhunde sind entgegen allen anderen Hundeartigen Termitenfresser. Benannt sind sie nach ihren auffälligen, großen Ohren, die dem Aufspüren leisester Geräusche von Termiten in deren Bauten dienen. Löffelhunde sind in Afrika beheimatet wo sie vorwiegend in Südafrika, Namibia, Botswana, Simbabwe, Lesotho und Swasiland, sowie im äußersten Süden der Staaten Angola, Sambia und Mosambik vorkommen.
Der Blaue Baumwaran lebt zwar schon etwas länger bei uns, wurde aber eigentlich vom Zoll als beschlagnahmtes Schmuggeltier nur als vorläufiger Gast bei uns untergebracht. Nun wird er wohl doch für längere Zeit bei uns bleiben und hat im Großkatzenhaus in einem schönen Aquaterrarium ein neues Zuhause gefunden. Die Art wurde erst vor wenigen Jahren und bisher nur auf der ziemlich kleinen indonesischen Insel Batanta entdeckt, sodass noch nicht viel über ihn bekannt ist. Neben seiner aquamarinblauen Färbung fällt dieser Regenwaldbewohner vor allem durch seinen langen Schwanz auf, mit dessen Hilfe er sich im Geäst der Bäume besser festhalten kann. Warane sind geschickte tagaktive Jäger und ernähren sich von Insekten, Spinnen, Eiern, Kleinsäugern und Vögeln.
Unser Südpudu-Männchen ist das neuste Tier bei uns im Zoo und muss erst noch einen Namen bekommen. Es ist erst am 30. November aus Chester zu uns gekommen und lebt sich gerade auf der etwas versteckten Anlage hinter dem Haus der Pinguine ein. Im Frühjahr darf es dann auf die eigens neugebaute Puduanlage und bekommt dann auch bald ein Weibchen. Pudus sind die kleinsten Hirsche der Welt, denn mit einer Schulterhöhe von nur 25 bis 45 cm sind sie kaum größer als ein Feldhase. Doch das ist keineswegs ein Nachteil! Dadurch können sie sich auch im dichtesten Unterholz sehr flink bewegen und ihren Feinden, wie zum Beispiel Pumas, entwischen. Südpudus leben in den Bergwäldern der südamerikanischen Anden in Chile und Argentinien, wo sie sich hauptsächlich von Laub und jungen Trieben ernähren.
In das Totenkopfaffenhaus eingezogen sind zwei Grünarassari, die eigentlich Schwarzarassari sind. Verwirrend? Also, es gibt die Gattungen der Grünarassaris und Schwarzarassaris. Der Vogel mit dem Artnamen Grünarassari gehört aber zur Gattung der Schwarzarassaris. Und grün ist er auch nicht, sondern schwarz mit rotem Bürzel. Im Gegensatz zum Laucharassari, der richtig grün und ein Grünarassari ist. Das soll mal einer verstehen. Egal, er ist auf jeden Fall ein Tukan und hat einen großen bunten Schnabel. Der ist wichtig für den Wärmehaushalt. Wenn Tukanen nämlich zu warm ist, fließt mehr Blut zum Schnabel und kann überschüssige Körperwärme abgeben. Ist es zu kalt, wird die Blutzufuhr verringert. Die Heimat der Grünarassaris sind feuchte immergrüne Regenwälder im nördlichen Südamerika, wo sie aufgrund ihres breiten Nahrungsspektrums wichtig für die Verbreitung von Samen sind.
Die putzigen Kap-Borstenhörnchen erfüllen seit einigen Monaten eine zuvor länger leerstehende Anlage in der Nähe der Fasanerie wieder mit quirligen Leben. Die flinken Nagetiere sind in den Wüsten und Savannen, aber auch felsigen Gebirgen im südlichen Afrika zu Hause, wo sie sich ihre unterirdischen Bauten oft mit Mangusten oder Erdmännchen friedlich teilen. Gemeinsam mit diesen gehen sie tagsüber auf Nahrungssuche, schlafen nachts aneinander gekuschelt in ihren Höhlen und verteidigen sich gemeinsam gegen Feinde. Der Name Borstenhörnchen kommt übrigens nicht von ungefähr, denn ihr Fell ist nicht so flauschig wie es aussieht, sondern steif und borstig.
Die Weißhaubenhäherlinge sind der stimmgewaltigste Neuzugang. Sie zwitschern oft so laut, dass es bei günstigem Wind sogar Anwohner im Kilometerweitem Nachbarviertel hören. Dabei singen sie nicht nur ihre eigene Melodie, denn die lebhaften Tiere können auch die Stimmen anderer Vögel nachahmen. Nicht von ungefähr kommt daher der wissenschaftliche Name (Garrulax) vom lateinischen Wort für Plappern. Die geselligen Vögel sind in Asien zu Hause, von Indien über China bis Vietnam. Weißhaubenhäherlinge sind sehr anpassungsfähig und können deshalb verschiedene Lebensräume wie Bergwälder, Buschlandschaften, Parkanlagen und Gärten besiedeln. Bei uns finden Sie die fröhlichen Sänger am Weg von den Bergterrassen zum Aussichtsturm. Sie können sie nicht verfehlen, einfach immer den Ohren nachgehen.