Für die Pfleger der Faultiere war es eine echte Überraschung als Faultierdame Maxi faktisch über Nacht plötzlich ein Jungtier am Bauchfell hängen hatte. Maxi lebt mit lebt mit Faultier-Papa Pedro frei im Schimpansenhaus des Bergzoos. Faultiere haben eine durchschnittliche Tragzeit von 11 Monaten. Die Fortpflanzung und Geburt findet im Dickicht der Bäume und tropischen Pflanzen des Regenwaldhauses statt, so dass die Pfleger über die Monate zwar mitbekamen das Maxi tragend war, aber den Geburtstermin nur vermuten konnten. Für die Besucher sind Mutter -und Jungtier nur mit Geduld zu entdecken. Oft verstecken sich beide im Wipfel des großen Feigenbaumes. Die besten Chancen hat man zur Fütterungszeit, dann lässt sich Mama mit Leckerbissen in den besser sichtbaren Bereich des Hauses locken. Auch ihr noch namensloser Nachwuchs, verspeist dann neben der Muttermilch am liebsten gekochte Kartoffeln und Avocados.
Im eigentlich Faultierhaus, in denen Maxis und Pedros Brüder und Schwestern leben, hat seit kurzen auch eine Grauhand-Nachtaffenfamilie ihr Zuhause. Das schönste Weihnachtsgeschenk hat uns Nachtaffenmädchen Ilaria gemacht. Kurz vor Weihnachten beobachteten die Tierpfleger einen rundlichen Bauch und ein zurückhaltendes Verhalten der Affendame. Kaum ausgesprochen purzelte die Erklärung auch schon ins Leben: ein kleines Nachtaffenbaby. Das war vielleicht eine Aufregung, nur ihre WG-Mitbewohner, die Faultiere, nahmen es ganz faultiertypisch mit Gelassenheit. Bereits im Sommer hatte die kleine Familie ihren ersten Nachwuchs, ein Zeichen, dass sie sich in ihrem neuen Zuhause sichtlich wohl fühlt. Nun sind sie zu viert und der Erstgeborene hat bald einen Spielkameraden.
Die wohl „fleißigsten“ Tiere in Sachen Nachwuchs sind unsere Totenkopfäffchen. Mittlerweile tragen sieben Mütter in Deutschlands größtem Saimiri-Haus (lat. für Totenkopfaffe) Jungtiere auf dem Rücken, wovon das Jüngste erst im Dezember geboren wurde. Die Jungtiere wachsen ohne Vater auf, den Kindererziehung und Versorgung ist hier reine Frauensache, der Mann hat da nichts zu melden. Es ist übrigens normal, dass ein Totenkopfaffenmännchen mehrere bzw. alle Weibchen innerhalb einer Gruppe deckt. Dazu braucht es mehrere Wochen, da es sich für jedes einzelne Weibchen mit Flirten, Kuscheln und Liebesspiel mehrere Tage Zeit nimmt. In diesen Liebes-Wochen verliert ein Männchen bis zu 30 Prozent seines Körpergewichts. Nach dem erfolgreichen Liebesspiel mit allen geschlechtsreifen bzw. interessierten Weibchen einer Gruppe, wird das Männchen oft aus der Gruppe gemobbt. So ist es auch Vater Fritz ergangen, der immer Sommer immer öfters Reißaus nahm, da die „Damen“ in regelrecht jagten. Deswegen ist Fritz nach Erfüllung seiner „Pflichten“ in einen anderen Zoo abgegeben worden, wo er sich nun von den Strapazen des Sommers erholen kann.